Das Wandelt-Modell hat die eingebaute Fähigkeit, mit realistischen Zeitreihen umzugehen. Realistische Zeitreihen sind im Allgemeinen nicht stationär, das heißt sie verändern ihre statistischen Eigenschaften über die Zeit. Außerdem spielt in der Wirtschaft nichtlineare Dynamik immer auch eine Rolle. Die Modellgleichungen des Bayesian-Forecast-System beinhalten Rauschterme, die die Nicht-Stationarität und Nichtlinearität in realistischen Systemen abbilden.
Die flexible Wissens-Repräsentation in Form von Wahrscheinlichkeitsverteilungen erlaubt es dem System nicht nur aus Vergangenheitswerten, sondern auch von Experten zu lernen, die ihre Zukunftsvorhersagen meist statistisch ausdrücken (z.B. "mit 60 Prozent Sicherheit liegt unser Auftragswert für Produkt X im nächsten Monat zwischen 100.000 Euro und 150.000 Euro").
Professor Benjamin Wandelts Forschung in theoretischer, numerischer und statistischer Astrophysik verbindet Fundamentalphysik und Kosmologie mit astronomischen Daten, die von Sternen bis hin zu den größten Skalen reichen, die für Beobachtungen zugänglich sind. Er leitet eine Forschungsgruppe in der etwa 15 Doktoranden promoviert haben und in der eine ähnliche Anzahl promovierter Jungwissenschaftler gearbeitet haben, die ihrerseits jetzt sowohl in der Wissenschaft als auch in der Wirtschaft in führenden Positionen tätig sind.
Professor Wandelts Motivation, in diesem Projekt mitzuarbeiten ist das Interesse daran, seine erfolgreichen Methoden der statistischen und numerischen Analyse, sowie der künstlichen Intelligenz und des Maschinenlernens aus der Astrophysik und Kosmologie in die Wirtschaft zu übertragen.